15.
Keiler-Bike Marathon 2011
Da die 14.
Keiler-Bike 2010 mein erster MTB-Marathon überhaupt war, war der heutige Tag
schon fast Pflicht und der Termin war in der Rennplanung dick markiert. Also
ging es um 6:00Uhr Richtung Lohr a.M. / Wombach.
Heute war es
auch nicht nur ein Rennen, sondern das erste Rennen mit dem 29er, also Rennpremiere
für das nicht mehr ganz neue Bike. Also versuche ich auch mit diesem Bericht
den “Testbericht“ des 29ers nachzuholen.
Meine größte
Sorge an diesem Morgen war und blieb jedoch das Wetter und der allgemeine
Zustand der Strecke. Nach der andauernden Regenperiode im deutschen Lande stellte
ich mir diese ähnlich wie die der Schlammschlacht im Spessart vor. Da das Bike
mit dem Continental Race King 2.2 ausgestattet war, kann sich jeder ausmalen das
gerade dieser Reifen nicht die optimalste Lösung für schlammige Trails und
Abfahrten ist.
Also hatte ich
die Hoffnung, dass es irgendein Händler-Stand gibt, die gute Stollenreifen in
der passenden Größe im Angebot haben. Dies sollte sich jedoch nicht bestätigen,
die komplette Schwalbe-Palette war zu haben… aber leider nur in 26“.
Ich erkundigte
mich nach dem Zustand der Strecke. Die Frage sollte mit den Worten: „Es hat die
letzten Wochen geregnet, mit diesen Reifen ist es gewagt und würde es ganz und
gar nicht empfehlen.“ beantwortet, oder sagen wir passender belächelt.
Da es aber auch
nicht das erste Mal sein würde wo ich die Reifen auf schlammigen Terrain fahren
sollte, lächelte ich zurück und antwortete „wir werden sehen…“
Da ich die
letzten 2 Wochen nicht zum Trainieren kam, sollte das Rennen ohnehin nicht das
schnellste werden und ich beschloss schon früh am Morgen das ich so und so kein
Pokal gewinnen werde und nix riskieren möchte. Dazu kam auch noch, dass ich
dieses Rennen ohne Tachometer fahren musste und nur nach reinem Gefühl die
bevorstehenden Kilometer / Höhenmeter einschätzen musste.
Also machte ich
mich zurück zum Parkplatz, checkte den Luftdruck und die Technik und begann
mich warm zu fahren.
Da sich bereits
20-25 Minuten vor dem Start sich die ersten Teilnehmer an der Startlinie
sammelten, gesellte ich mich dazu und befand mich ungefähr 3 Meter hinter der
Linie. Leider gibt es immer wieder irgendwelche Leute die sich mit aller Gewalt
noch in die kleinsten Lücken drängen müssen, so auch heute, wo sich eine Gruppe
Kids mit 12-15 Jahren von der Seite rein und uns zurückdrängten. Meine
Vermutung, dass Diese die “Schnelleren“ am ersten Anstieg unnötig aufhalten
würden, sollte sich schon nach den ersten Kilometer bestätigen. Der größte
Trottel sollte jedoch der sein, der sich zwischen einem Teilnehmer, der sich
bereits dicht an der Bordsteinkante befand, und mir drängen wollte. Ich fragte
ihn ob er nicht sehen würde dass einfach kein Platz mehr ist und er nicht
einfach dahinter bleiben könnte. Nach dem Start drängte er sich durch die von
mir seitlich und nach hinten versetzten Konkurrenten und verursachte beinahe
einen Crash, der laut und deutlich und nur durch Vollbremsungen verhindert
werden konnte. Dieses Fehlverhalten wurde aber an einer der ersten Abfahrten
mit einem Platten bestraft, den ich voller Schadenfreude mit einem lachen
hinnahm.
Also, der Startschuss viel und ich kam ganz gut von der Startposition weg. Leider hat die Einführungsrunde komplett gefehlt und die Meute zog sich zunächst nicht auseinander. Dazu kam, das eine Baufirma versäumte einen Container von der Straße zu räumen, was einen extremen Engpass verursachte und die Gruppe vor dem ersten Anstieg noch mal ins stocken brachte.
Da mir der
Anstieg vom ersten Rennen wohl bekannt war, reihte ich mich in die Gruppe ein und
kurbelte mich langsam den ersten steilen Berg nach oben. Da sich nach den
ersten 1,5-2 km endlich die Gruppe etwas lichtete und ich mit meiner Luft sehr
gut aus kam, begann ich die ersten Überholmanöver um Plätze gut zu machen.
Im gesamten steckte ich die ersten steilen Anstiege gut weg und fühlte mich konditionell wesentlich besser als gedacht, dazu konnte ich einige Plätze gut machen und den Vorsprung zu den einen oder anderen ausbauen.
Viele Anstiege gingen
über Single-Trails und Forstarbeitswege, die förmlich mit Steinen, Wurzeln und
Geröll übersäht waren. Diese bügelten die größeren 29er Reifen einfach glatt,
so dass ich wieder mal überzeugt von der großen Radgröße bin. Da man des
Öfteren den direkten vergleich vor sich hatte, merkte man selber kaum die
Unebenheiten, wo die “Kleinen“ doch manchmal offensichtlich grob drüber
holperten.
Nach einigen
Schlammlöchern kam auch das Vertrauen zu den schlecht besagten Reifen und
bestätigten die Warnung nicht. Man muss aber auch dazu sagen, dass die Strecke
bis auf wenige größere oder kleinere Schlammlöcher so gut wie trocken war. Wenn
an der letzten Abfahrt ein tiefes Schlammloch zu umfahren gewesen wäre, wäre
mein Bike bei weitem nicht so dreckig ins Ziel gekommen, selbst die Klamotten
blieben zum größten teil von Schlammspritzern verschont.
Kurz gesagt war
es ein richtig schönes Event! Die gewählte Kurzstrecke mit ca. 30km war für
mein Befinden diese Woche die richtige Wahl, und die mit Trails, Wurzeln, Steinen
und Geröll gespickte Strecke sowie den eingebauten schönen, teils schnellen und
steilen, Abfahrten haben super spaß gemacht.
Leider muss man
aber auch sagen, dass eine Startgebühr von 45,-€ viel zu teuer ist. Man sieht
immer wieder das andere Veranstalter wesentlich günstiger aber ebenso schöne
Rennen durchführen können. Trikot ist hier ebenso keine Ausrede, die bekommt
man zum Teil sogar bei einer Startgebühr um die 20,-€, wenn kein Trikot
zumindest aber ein T-Shirt. Außerdem hätte ich bei der Startgebühr erwartet,
dass die Ergebnisse Zeitnah ins Netz gestellt werden!! Dies ist leider bis
jetzt noch nicht geschehen, so werde ich die Zeiten und Platzierung später
hinzufügen müssen...
Trotz allem ein
lob an die Orga und dem Team, die wie gewohnt alles in Bewegung setzten, dass
wir ein Super-Renntag hinter uns bringen konnten!
Zum Bike kann ich noch sagen, das das Vertrauen zum Material da ist, ich top zufrieden bin und mich sicher fühle. Wenn das Bike rollt, dann rollt es und man kann, gerade an den Forst-Autobahnen, richtig Tempo machen. Wie bereits gesagt bügelt es die kleinen Unebenheiten einfach weg und vermittelt so ein stabiles Fahrverhalten. Das in den Testberichten schwierige “Handling“ kann ich nicht bestätigen, im Gegenteil, bei langsamen Passagen fühle ich mich sogar stabiler und kann länger das Gleichgewicht halten.
Da es überall
auch Nachteile gibt, muss ich erwähnen, dass die rund 2-2,5kg mehr an Gewicht
auf längere Distanzen zu spüren sind. Kurze und schnelle Sprints sind sehr
Kraftaufwändig und ziehen den Saft aus den Schenkeln, wenn man aber die
Geschwindigkeit einmal hat, dann macht es wieder nur Spaß und kann rollen
lassen…
Ich hoffe ihr
hattet Spaß beim lesen und verabschiede mich bis zum nächsten Rennen ;-)
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