Dienstag, 30. April 2013

Vulkan-Bike Schotten 2013


Vulkan-Bike Schotten am 28.04.2013       
28km Kurzstrecke  21 Teilnehmer Klasse Senioren1


Heute Morgen sollte es endlich so weit sein! Mein erstes geplantes Rennen im Jahr 2013.

Nachdem ich das Jahr 2012 mit nur 2 offiziellen Rennen und bei weitem weniger Bike-Kilometer verstreichen lassen hatte als in den vergangenen Jahren, freue ich mich natürlich riesig auf eine neue Rennsaison mit 6-8 geplanten Meisterschaften.

Heute war es endlich so weit,  die Vulkan-Bike Schotten stand auf dem Programm, angemeldet hatte ich mich schon Wochen zuvor.

Durch den langen Winter und der langen Frostperiode, dazu chronischer Zeitmangel für lange Trainingssequenzen, sah ich die Vulkan-Bike zunächst als “Trainings- und Testeinheit“. Lockere 28 km mit ca. 750 HM sollten es werden, wo kleinere Neuerungen am Bike und Equipment unter Rennbedingungen getestet werden sollten. Außerdem jongliere ich wieder einmal mit dem Luftdruck, hab aber nach einer Plattenserie (von 6 Touren 5 Platten verschiedener Ursachen) im Moment nicht viel Vertrauen in meinem vorderen Rocket-Ron.

So startete ich frühzeitig und machte mich auf den Weg Richtung Schotten. Dort angekommen lief ich zunächst zum alten Feuerwehrstützpunkt um meine Startunterlagen abzuholen. Wie ich es von dem TGV-Schotten gewohnt bin, verlief alles zügig und man merkte sofort das der komplette Ablauf wieder einmal voll durchorganisiert war.

Skeptisch schaute ich mir den Himmel an, laut Vorhersage sollte es nicht regnen, jedoch ließen die dicken grauen Wolken Zweifel aufkommen. Da es während den vergangenen Tagen nicht gerade wenig geregnet hatte, konnte man den Zustand der Strecke schon erahnen. Die Temperatur lag mit 5°C weit unter dem Durchschnitt der vergangenen Tage.

Ich beobachtete die anderen Teilnehmer, ich konnte mich nicht ganz entscheiden ob ich mit kurzer oder langer Hose fahren sollte, die Überzahl entschied sich für die lange Variante. Da ich mich nicht entscheiden wollte, fuhr ich mich in langer Version ein wenig warm und entschied auch während dem Rennen nicht auf “Kurz“ umzusteigen.

Also rollte ich eine viertel Std vor dem Start zur Rennbesprechung in den Startbereich und reihte mich bewusst in das Mittelfeld ein. Als Krücke wollte ich mich nicht einstufen, wollte aber den “Jungen Wilden“ auch nicht vor den Vorderrädern rumeiern.

So verstrichen die Minuten bis endlich die Zeit kam und der Startschuss viel.

Da ich genau wusste was mich Höhentechnisch auf den nächsten 10km erwartet, strampelte ich mich am Friedhof vorbei höher und höher Richtung Michelbach, konzentrierte mich auf meinen Puls und die Geschwindigkeit versuchte mich nicht von schnelleren Startern mitreisen zu lassen.

Noch war der Weg Asphaltiert, aber wie Nass wird es in dem kleinen Waldstückchen zwischen Schotten und Michelbach sein?

Nass, aber gut durchzukommen. Mit Vorsicht über die etwas steinige Passage am Eingang des Wäldchens, aber sonst alles im erträglichen, danach ging es ja ohnehin auf Asphalt weiter. Ab und an wurde mal ein Mitbestreiter überholt, dann wurde man selber mal überholt, aber im Großen und Ganzen zog sich die ganze Meute langsam auseinander. Da ich die Strecke zu genau kenne, hatte ich jeden Abschnitt genau vor Augen und konzentrierte mich auf mein Tempo.

Es ging wie gewohnt durch Michelbach durch, über die Hauptstrasse, über Feldwege Richtung Jugendherberge / Taufsteinhütte. So sollte es nicht lange dauern und es begann der erste Wiesenweg. Bis hier war es noch ok, aber nachdem es ein wenig bergab und leicht rechts in den Wald ging, wurden wir von einer riesigen Schlammkuhle begrüßt. Da der (Schlamm)-Weg  anzog und die Teilnehmer der längeren Strecken sichtlich spuren hinterlassen hatten, sollte es bei meinem Vorgänger nicht lange dauern bis er sich festgefahren hatte und mitten im Schlamm stehen bleiben und absteigen musste. Ein Vorbeikommen war unmöglich und ruckzuck waren wir mindesten 4 Leute die mitten im Schlamm standen. Also wurde das Bike erst mal geschoben bis der Weg ein Aufsteigen und am Berg anzufahren möglich machte. So trat ich wieder in die Pedalen und konzentrierte mich weiter auf mein Tempo und konnte bis hoch auf den Hoherodskopf meine Position halten.

An der “Brücke“ hinter der Taufsteinhütte traf ich mein Freund “Kokopelli“ Klaus den ich beim Vorbeifahren kurz grüßte. Verwundert, dass ich ihn heute “nur“ als Zuschauer traf.

Also ging es wieder Richtung Hauptstrasse, die etwas höher gelegen mit einem Sprung befahren und mit einem größeren Sprung wieder verlassen wurde. Hierbei spritze schon mal ein großer Teil Schlamm vom Bike. Schade, dass es hiervon keine Bilder gibt L

Jetzt sollte die härteste Passage der Tour kommen, kurze knackige Anstiege auf nassem Waldboden. Der erste war zu erklimmen, aber den zweiten nahm ich erst gar nicht in Angriff, da einer meiner Vorgänger in der Mitte zum stehen bzw. samt Bike zum liegen kam. Da wir schon genug Matsch an uns hatten, wollte ich mir diese Prozedur ersparen.

Eine kurze steile Abfahrt, dann den Rest vom Berg hoch an der Sommerrodelbahn vorbei waren die ersten 10 durchwachsenen teilweise sehr matschigen  Kilometer geschafft.  

Jetzt ging es erst mal Berg ab, kurzer schneller Wiesenabschnitt, links in den Wald auf einen Single-Trail mit einer schon recht tief ausgefahren Spur, Knick nach rechts und durch ein Graben voll mit einer (Kack)braunen Matschplörre.



Jetzt kamen wir vorerst zu den schnelleren Passagen. Kurzes Stück Asphalt, abfallende Wiesen- und Waldwege schleuderten einem erst mal den ganzen Dreck aus den Reifen um die Ohren.

Über Forstautobahnen mal Abwärts und mal wieder einen langgezogenen Anstieg hinauf, kurze Trails und abwechslungsreiches Terrain ging es Kilometer für Kilometer weiter Richtung Ziel. Immer wieder kamen Schlammlöcher oder Wasserpfützen die man nicht oder nur dürftig umfahren konnte.

An der 2. Versorgungsstation lies ich mir eine Trinkflasche mit Wasser reichen um während der Fahrt schnell die Brille sauber zu spülen

Umso weiter ich kam, umso mehr verspürte ich das Gefühl als würde ich 200kg oder mehr mit mir rum schleppen. Am Bike lag es nicht, die Räder drehten rund und die Technik war ok. Am Rucksack kann es nicht gelegen haben, meine 2. Brille wiegt so gut wie nix, ein Ersatzschlauch und die Luftpumpe haben auch kein relevantes Gewicht. Liegt es nur an dem anheftendem Schlamm? An den 5kg die ich mehr auf den Rippen habe als beim letzten Rennen?

An den letzten steilen Anstiegen hatte ich das Gefühl, dass das Bike immer schwerer werden würde. Klar, mangelnde Kondition und fehlendes Grundlagentraining, aber so derbe bei einer Strecke von 28 km?


 Zu guter letzt überfuhr ich die Ziellinie nach 2h03:16.6, machte mir natürlich keine Hoffnung auf eine gute Platzierung, rechnete eigentlich damit mich in den letzten Reihen wiederzufinden. Umso erstaunter war ich dann doch als ich mir die Ergebnisliste anschaute.

10. Platz von 21 Teilnehmern in meiner Klasse!

dazu noch den

43. Platz von 79 männlichen Teilnehmern auf der 28km-Strecke wobei der Schnellste (Rhode, A.) nach 1h21:31.1 die Ziellinie überfuhr. Herzlichen Glückwunsch für den Sieg!




Resümee der Geschichte

Ich war mir durchaus bewusst das ich mit wenig Training an den Start ging. Wollte dieses “Rennen“ wie beschrieben als Training aber auch als Test für eine neue Saison nutzen. Ein weitaus besseres Ergebnis über all meinen Erwartungen wurde erzielt was mich sehr zufrieden stimmt.

So bin ich für diese Saison infiziert, hab mich gleich beim “Sturm auf den Vulkan“ angemeldet,

Größtes Augenmerk wird wieder die Deutsche MTB Meisterschaft der Justiz (Im Rahmen des Hunsrück-Marathons in Rhens) mit Ziel unter den Top Ten zu sein (vor 2 Jahren Platz 6)

Frammersbach, Wiesbaden, 3 Std MTB-Rennen in Mücke, …

stehen auf der Planung!

Dazu Ende Mai die Radtour entlang des Mains als Trainingseinheit für die Deutsche Meisterschaft mit knapp 600km

und

Elbe-Tour von Prag nach Cuxhaven mit etwa 1000km im September

So schau ich voller Vorfreude auf ein Kilometerreiches Jahr 2013!

 

Was das Material betrifft:

Meine neue Bike-Brille (Oakley Radarlock Path) hat bei weitem nicht die Luftverwirbelung hinter den Gläsern wie meine Alte. So kann ich das nächste Rennen wieder mit Kontaktlinsen in Angriff nehmen. Meine Befürchtung, dass die Linsen durch die Luftverwirbelungen vor dem Auge wieder austrocknen hat sich nicht bestätigt. Bei wärmeren Temperaturen mit weitaus schweißtreibenderen Bedingungen werde ich noch mal eine Ersatzbrille mitnehmen aber eigentlich sollte es in Ordnung sein.

Federgabel: Setup durch einen sehr kompetenten Mitarbeiter von Stadtler-Bike FfM, vielen Dank für das Erklären und dem kostenlosen Service! 

Reifen: 3,3 Bar, bei meinem jetzigen Gewicht in Ordnung, bot genug Grip bei der Schlammschlacht. Schottener Vulkan-Bike Plattenfrei!!! Wenn ich 2 J zurück überlege wo ich gleich mit 2 Platten gebeutelt wurde und das Rennen abbrechen musste…

Neuer Radlaufsatz Mavic Cross-Ride: Stabiler und günstiger RLS, für das Geld wo ich diesen bekommen habe…. TOP!